Mein Fluch ist gebrochen,
seit fast 3 Jahren versuche ich nun schon einen
schönen Hecht an die Angel zu bekommen. Bis jetzt hielten sich
die Fangergebnisse aber sehr in Grenzen. Nicht etwa das keiner
gebissen hätte, aber die Größe fiel immer sehr bescheiden aus.
(solche Plötzen wünscht man sich manchmal.)
Aber an diesem Freitag war alles anders.
Ich saß noch keine volle Stunde am Gewässer als der Schwimmer
meiner Köderfischrute plötzlich abtauchte, und mein Freilauf
fröhlich Schnur ließ. Mir wurde heiß und das Adrenalin schoß
durch meinen Körper. Jetzt nur keinen Fehler machen.
"Hoffentlich nicht wieder ein Spritzer",
ging es mir durch den Kopf.
Mit zitternden Händen nahm ich die Rute aus dem Halter und
beobachtete die Schnur, wie sie von der Spule glitt.
Ich dachte noch einen Meter und dann ........ Zack
ein kurzer Anhieb, der saß. Schon beim Drill bekam ich weiche
Knie, denn ich spürte deutlich den energischen Widerstand des
Fisches. Die Bremse knarrte und meine Gedanken kreisten nur um
das eine
Der Fisch
Sitzt der Haken, hält die Schnur, schwimmt er in ein Hindernis??
Fragen über Fragen und mir standen die Schweißperlen auf der Stirn.
Langsam wurden die Fluchten kraftloser und schließlich in Ufernähe
sah ich ihn dann, ein Hecht der das Maß hatte. Ein Traum ging in
Erfüllung.
Mit sanftem Zug hatte ich den Esox dann im Kescher. An Land
musste ich gleich Maß nehmen, 63cm und 1,4kg Jubel.
Nachdem ich den Hecht versorgt hatte, warf ich meine Köfi-Rute
wieder an die gleiche Stelle.
Ich saß noch nicht wieder richtig im Stuhl, der Schwimmer war
nirgends zu sehen. Sollte das Glück heute.......
Ich beobachtete die Schnur. Nichts passierte; Bestimmt nur
irgendwo festgesetzt. Vorsichtig holte ich etwas Schnur ein
und hielt einen Bogen noch zwischen den Fingern. Doch plötzlich
Rumms ab ging die Post, meine Bremse knarrte und wie vorher
schnellte mein Puls auf 210. Etwa 5 bis 10 Minuten lieferten
wir uns ein Tauziehen bis er langsam an die Oberfläche kam.
Der Kescher lag bereit. Ich führte ihn langsam Richtung Ufer,
gute 80cm wird er haben, dachte ich mir so. Einen guten Meter vor
meinem Kescher setzte er noch zu einer letzten Flucht an. Mit
einem riesigen Schwall sprang er vor mir einen halben Meter aus
dem Wasser und schüttelte sich wie wild und zerbiss dabei meine
Schnur.
Schei……, schon fast im Kescher und dann doch verloren, wie
ärgerlich.
Ich saß gerade darüber meine Montage neu zu binden, als Stephan
kam und ich ihm das mit noch zittrigen Händen erzählte was
passiert war. Natürlich warf er, wie auch etwas später Mario,
gleich die Köderfischrute raus, jedoch zuckte da nichts mehr.
Erst bei Nacht fing Stephan noch einen Mini Hecht auf Wurm und
eine kleine Schleie.
Bei mir ging gegen
1:30 Uhr ein
schöner Karpfen mit
53 cm und 2,6 Kg
an die Grundrute und
bei Mario gegen Fünf
noch ein kleiner
Karpfen.
Trotz des verlorenen Hechts war es eine schöne
Angelnacht, die mal wieder richtig Spaß gemacht
hat. Jetzt hören vielleicht auch die Stichelein
über meine Monsterhechte auf. (Mark)
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