Wieder mal ein Feiertag
Er rückte mal wieder näher, der 3.Oktober.
"Tag der Wiedervereinigung" - Feiertag! Aber was viel wichtiger war,
er fiel dieses Jahr auf einen Freitag.
Also was lag da näher, als ein Kurztrip auf unsere Lieblingsinsel.
                          Rügen
Am Mittwoch sollten wir unsere Unterkunft in Wittow bestätigen,
mußten aber leider erfahren, daß das Wetter nicht so rosig
aussehen wird wie erhofft.
Dennoch machten wir uns am Freitag früh auf die Socken.
Das Auto wurde schon am Abend zuvor gepackt und als Mario seine
Nachtschicht beendet hatte, fuhren wir 2 Uhr morgens los gen Norden.
Während Mario den Rücksitz für ein Schläfchen nutzte, um am
Morgen fit zu sein, teilten sich Jörg und ich den Fahrersitz.
So bekam jeder wenigstens noch eine Mütze voll Schlaf.
Gegen 6Uhr30 bekam Jörg's Auto an der Tanke in Stralsund
noch ein Schlückchen "Tiger in den Tank" und kurze Zeit später
waren wir auch schon am Ziel. Kaum die Nasen an der Fähre in die
salzige Brise gestreckt, kribbelte es uns in den Fingern.
In der Unterkunft entledigten wir uns schnell unseres Gepäck's
und dann konnte uns nichts mehr halten.
                     Raus aufs Wasser.
Mittlerweile hatte der Wind ordentlich an Kraft zugelegt, so daß die Wellen Schaumkronen bekamen. Wir klapperten unsere bekannten Stellen ab, doch es tat sich nichts. Das Wetter hatte uns voll im Griff, denn trotz Floatinganzuges und anderen wärmenden Sachen pfiff uns der Wind mit Stärken bis 6 um die Ohren. So manche Frisur wurde in den Urzustand (morgens 6Uhr nach dem Aufstehen) zurückversetzt. Ordentlicher Wellengang und immer wieder Schauer zwischendurch, der sich am Nachmittag in Dauerregen verwandelte. Da fragt man sich doch, sind Angler bescheuert??? Inzwischen hatten sich unsere Klamotten in Schwämme verwandelt und wir fühlten uns alle 3 wie eingepi..... Aber trotz aller Widrigkeiten konnten wir am Nachmittag doch noch punkten. Innerhalb kürzester Zeit fing Mario einen Hecht von 81cm und 4,3kg und Jörg einen Hecht von 79cm und 3,9kg sowie einen Barsch von 41cm und 0,8kg. Dann tat sich nichts mehr und wir beendeten gegen 18Uhr das Angeln für diesen Tag. Immerhin mußte noch das Boot ausgeräumt und die Fische versorgt werden, sowie WIR und das gesamte Angelequipment trockengelegt werden, im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem das alles erledigt war, hatte Jörg Hunger. Wir haben uns ein leckeres Abendmahl schmecken lassen und ich habe noch schnell die Tagesereignisse festgehalten, während die beiden anderen schon auf Wolke 7 schwebten, und wahrscheinlich den nächsten Drill vorbereiteten, wie hier deutlich zu erkennen ist.
Der folgende Tag begann wie nicht anders zu erwarten mit Regen und viiiieeel Wind. Also erst einmal ordentlich Frühstück gemacht. Da das Wetter danach immer noch nicht besser war, legten wir noch eine Zwangspause ein ,die dazu genutzt wurde um das Angelgerät in einen fängigen Zustand zu versetzen. Als der Wind etwas nachließ ging es endlich wieder los. Gleich am ersten hechtverdächtigen Ankerplatz schlug Jörg mit dem von Mario geborgten Wobbler zu. Nach 2 Würfen und drei Kurbelumdrehungen der Kommentar "Hänger" Ich sah Mario an, er mich und wir konnten nur den Kopf schütteln. Das kann niemals ein Hänger sein! Plötzlich, Bewegung am "vermeintlichen" Hänger und die Schnur wurde von der Rolle gerissen. Nach etwa 10 Minuten Drill, der erste Sichtkontakt. Ein Hecht von über 1 Meter schaute uns grimmig an und wollte gar nichts mit uns zu tun haben. Seine Fluchten, Sprünge und Schüttelaktionnen halfen ihm nichts. Am Ende des Drills lag der Hecht im Boot. Mario schaute etwas verdutzt drein, von ihm geborgter Wobbler und womöglich sein Supermaß von 1,19cm getoppt!! Nach der Vermessung hellte sein Blick jedoch wieder auf 1,16cm und 10,75kg. Nach ein paar erneuten Würfen an derselben Stelle, ein weiterer angeblicher Hänger bei Jörg. Auch dieses schöne Geschöpf von 81cm und 3,2kg lag wenig später im Boot. Am nächsten Ankerplatz kam ich dann ins Spiel. An meinem Lieblingswobbler genannt "Super Ingo" der durch seine Farbe und sein Aussehen immer belächelt wurde machte sich ein Fisch zu schaffen. Mit 65cm und 1,8kg sicher kein Riese für die Boddengewässer, aber immerhin hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon mehr Bisse als auf unseren früheren Touren. Das Wetter wurde plötzlich besser und das gab uns Gelegenheit für ein paar Schnappschüsse. Nach dem Strecken aller Knochen ging's wieder aufs Wasser. Das Boot wurde wie zuvor nahe der Fahrrinne verankert. Es flogen Blinker und Wobbler nach allen Seiten davon auf der Suche nach großen Fischen. Mein kleiner "Super Ingo" verbiss sich dabei so sehr in einen Fisch, daß es mir fast die Rute aus der Hand gerissen hat. Nach dem ersten Auftauchen des Hechtes wurde mir schlagartig klar, daß das ein haariger Drill werden wird. Soweit man erkennen konnte hing von den 3 Drillingen nur einer mit einer Flanke außen am Maul und der Fisch sah nach der ersten Einschätzung ganz gut aus. Wie sich nach der Landung zeigte 94cm und 5,3kg. Mario hatte an diesem Tag ein wenig Pech, denn von den 6 Bissen die er hatte, konnte er keinen umsetzen. Ein Hecht hat ihm sogar die komplette Montage abgerissen. Sehr ärgerlich, denn die Wobbler sind ja auch nicht gerade preiswert. Glücklicherweise tauchte dieser kurze Zeit später wieder neben dem Boot auf und konnte gerettet werden. Das Wetter schlug um und es regnete wieder. Jörg vermeldete plötzlich "Hecht". Nach kurzem schmerzlosen Drill nahm Mario den Zollstock zur Hand 64cm 1,3kg. Kurz vor Feierabend schlug "Super Ingo" noch einmal zu und ich fädelte noch 67cm und 2kg Hecht aus dem Bodden. Was für ein Tag. Es war jetzt 18Uhr30, Zeit zurückzufahren, um nicht ganz im Dunkeln anzukommen. Immerhin mußten noch 6 Hechte ausgenommen, die Angelruten verstaut und die Sachen getrocknet werden. Beim anschließenden Abendbrot wurde dieser Angeltag nochmal in allen Einzelheiten ausgewertet. 7Uhr, der Wecker klingelte und der letzte Angeltag brach an. Ein Blick aus dem Fenster ...oohhhhh... kein Regen, aber viel Wind. Beschlossene Sache, nach dem Frühstück gehts noch mal raus. Die Stelle vom Vortag war ziemlich schnell erreicht, doch hier zeigte sich schon, daß das windtechnisch keine so gute Idee war, denn hier fauchte es ordentlich und die Wellen wuchsen immer mehr an. Trotz allem tauchten wir die Gerätschaften noch einmal in die Fluten. Gleich beim ersten Wurf hatte ich einen Biß. "Hecht" wollte ich gerade sagen als der Widerstand verschwand. Mist.... Der nächste Wurf folgte und nach einer Kurbeldrehung Rums und komplett abgerissen. So mußte ich mich von meinem geliebten "Super Ingo" verabschieden. Schei...!!! Nach einer Weile wurden die Wellen für unsere Nußschale doch zu hoch. Wir beschlossen das Angeln zu beenden. In diesem Moment bog sich bei Mario die Rute noch mal kräftig durch. Ein letzter schöner Abschlußdrill der einen Hecht von 88cm und 4,8kg zu Tage förderte. Jetzt wurde es aber allerhöchste Zeit zurückzufahren. Mario hatte alle Hände voll zu tun um das Boot in der Fahrrinne zu halten. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt und Jörgs Gesichtsfarbe sagte alles. Endlich am Ufer angekommen waren wir aufgeweicht bis in die Socken und im Boot befanden sich ungefähr 5 cm Wasser. Nach dem Trockenlegen und Einladen traten wir die Heimreise an. Hat sich diesmal wirklich gelohnt, aber das Wetter. Nun man kann eben nicht alles haben. Mal sehen wie es beim nächsten Besuch aussieht.(Stephan) PS: Hier noch ein paar Worte zu unserer Pension "Zur Wittower Fähre" Es stehen 6 Zimmer zur Verfügung. 4 Doppelzimmer mit Balkon und Seeblick und ein Appartement für 4 Personen. Außerdem kann man motorisierte Boote für Angeltouren ausleihen. Direkt vor der Tür steht man gleich am Wasser. Was will man mehr. Weiter Informationen unter www.pension-wittow.de

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