Ein Sommertraum...
Ich sitze hier vor meiner Tastatur und weiß mal wieder nicht so
recht wie und womit ich den Bericht beginnen soll. Mario, der neben
mir sitzt und mit seinem Kommentar
"Deine kreative Phase hat wohl noch nicht eingesetzt?"
nicht hinter dem Berg halten konnte gibt mir den Rest.
Wir sitzen gemütlich in unseren Stühlen auf Rügen bei Conny am
Bootsverleih und lassen den Tag bei einem Bierchen ausklingen.
24 Stunden vorher .....
Es ist Sonnabend Nachmittag und ich verstaue mit Mario die
Angelutensilien und die eingekauften Vorräte im Hänger und Auto.
Wir dachten uns, diesmal nehmen wir den großen Hänger mit um
nicht laufend die Sachen hin- und herräumen zu müssen. Doch weit
gefehlt, mit Müh und Not brachten wir alles unter und ich wunderte
mich wie jedes Mal
"Wo kommt nur der ganze Krempel her???"
Nach einem Telefonat mit Conny stand fest, wegen starkem Lüftchen
mit Windstärken zwischen 6 und 7, am Sonntag keine Ausfahrt.
Also planten wir den Tag komplett um. Wir wollten 3:00 Uhr
losfahren und
als erstes in
Stralsund das
neue Ozeaneum
besuchen das
um 9:30 Uhr
öffnet. Mario
hatte ein wenig
verschlafen und so
kamen wir erst halb vier so richtig in Schwung. Stralsund erreichten
wir trotzdem noch eine halbe Stunde vor Öffnung des Ozeaneum's.
Das gab uns Gelegenheit einen günstigen Parkplatz zu finden und
ein paar Angler im Bootshafen zu beobachten.
Die architektonische Meisterleistung, die sich nicht wirklich in
die Reihe der
Speichergebäude
einordnet,
beinhaltet
wissenswertes
rund um das
Leben über und
in den
Weltmeeren.
Für uns Angler sind besonders die
Aquarien interessant. Schnell waren 3
Stunden um und das Gedrängle um die
Exponate wurde immer größer.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
weiter Infos unter:
www.ozeaneum.de
Wir beschlossen, da genügend Zeit war,
gleich noch nach Saßnitz zu fahren.
Dort durchstöberten wir die Souvenierläden nach
Dekoartikeln für meine Rügenecke im Bungalow.
Schnell waren da auch gleich die ersten
50 Euro ausgegeben. Nach einem Zwischenstop
am Eisstand düsten wir dann Richtung Dranske.
Am Angelparadies
angekommen
errichteten wir erst
einmal unsere Bleibe
für die nächsten Tage.
In Mario's Magen
rumorte es kräftig, denn wir hatten noch
nichts weiter
gegessen und
so machten wir uns über die mitgebrachten
Leckerbissen her.
Dann kehrte
langsam Ruhe
bei uns ein.
Nun war auch
mir klar,
Jetzt ist Urlaub!!!
Nach dem Genuß von Gehacktes-Brötchen
setzte ich mich an den ersten Teil des Berichtes während Mario die
Aalruten fertigmachte.
Der gute Vorsatz, die Augen aufzuhalten, hielt nicht lange stand.
Und so kam es, daß ich gegen 5:30 Uhr am anderen Morgen die
Aalruten mit blanken Haken wieder einsammelte.
Gegen 6 Uhr weckte ich Mario. Nach einem kleinen Frühstück
begannen wir unsere 7 Sachen für den ersten Boddenausflug
auf den Bootssteg zu verfrachten, denn die Ausfahrt war für
7 Uhr vereinbart. Als zehn nach sieben Mario's Handy losheulte
hatten wir zwei den selben Gedanken
"Conny hat verschlafen".
Durch diese Verzögerung
konnten wir erst 1 Stunde später die
fängigen Stellen ansteuern die uns im
Vorjahr nicht enttäuscht hatten.
Der erste Halt über einer 3 Meter tiefen
Stelle brachte Mario einen 69er Hecht.
Kurze Zeit später in der Fahrrinne einen
zweiten von 68cm. Mittlerweile war es
Mittag geworden und Mario verspürte ein
kleines Hüngerchen, so legten wir eine
kurze Pause ein.
Weitere
Versuche
Furchen
ins Wasser zu ziehen, scheiterten kläglich
und ich packte meine "Bodden-Stippe" aus
und siehe da, es gibt doch Barsche hier.
An dieser Stelle fingen wir ein paar
dieser Stachelritter zwischen
20 und 30cm. Als sich dann meine Rute
ordentlich durchbog, liebäugelte ich schon
mit einem Riesenbarsch. Was allerdings
zum Vorschein kam, war ein fetter
Bodden-Brassen von 58cm.
Ich hätte heulen können!!!
Da es ein verhältnismäßig warmer Tag war,
fuhren wir zum Ufer um die Fische
genau zu vermessen und auszunehmen. Für den ersten Angeltag
nicht schlecht.
Da am Abend
leckere
selbsteingelegte
Steaks auf uns
warteten fuhren
wir zurück zum
Anleger.
Auf dem Rückweg stoppten wir nochmal an
der ersten fängigen Stelle und gaben unser Bestes, nämlich unsere
fängigsten Wobbler. Wir bekamen beide gleichzeitig einen Biß.
Ich konnte noch einen Hecht von 65cm überzeugen. Mario hingegen
zog es vor seinen Hecht entkommen zu lassen. Nach dem Entladen
des Bootes beendeten wir den zweiten Tag auf Rügen mit einem
deftigem Abendbrot und einer kleinen Belohnung .......
Sicherlich waren alle diese Hechte für Boddenverhältnisse keine
Riesen, aber die Drill's haben tierischen Spaß gemacht und
für den ersten Angeltag auf Rügen völlig zufriedenstellend.
Der neue Morgen begann mit einem kleinem Frühstück.
Am Abend zuvor hatten wir unsere Kiste
schon wieder startklar gemacht, um am
Morgen bloß keine Zeit zu verlieren. Wir
wollten das Fangergebnis vom vorherigen
Tag auf jeden Fall toppen. Also
alles rein ins Boot und los. An der
gleichen Stelle wie am Vortag habe ich
auch gleich den ersten Hecht von 67cm zu
fassen gekriegt.
Dann zogen wir von einer erfolgversprechenden Kante zur Nächsten,
jedoch ohne einen einzigen Zupfer zu spüren.
Am Nachmittag arbeiteten wir uns die Fahrrinne entlang und Mario
spürte einen kräftigen Ruck in seiner Rute. Nach kurzem Drill
zeigte sich ein ca. 60cm großer Hecht an
der Oberfläche. Der Wobbler hing ziemlich
knapp und als ich ihn ins Boot hieven
wollte, hat er nach kurzem Aufbäumen
seine Chance genutzt und das Weite
gesucht. Mist...
Wenig später das gleiche Spiel und Mario
meinte der ist auf jedenfall größer.
Nach einem spektakulären und langen Drill konnte er einem kräftigen
Hecht landen, der ihm alles abverlangt hat. Wie sich nach der
Vermessung herausstellte 79cm. Ein echtes Kraftpaket!
Danach war wieder Funkstille. Ich wollte unbedingt noch einmal
meine "Stippe" zum Einsatz bringen. Ein paar "kleine" Barsche
zwischen 25 und 32cm gingen an den Haken. Mittlerweile stieg auch
Mario auf seine Stippe um. Als meine Rute nach einem Biß wieder
die Form eines Fragezeichen's bildete, hatte auch ich ein
Fragezeichen in meinem Kopf. Wieder ein Brassen oder endlich
der langersehnte Großbarsch?
Er lieferte mir einen ordentlichen Kampf
und die Anspannung wich einem breiten
Grinsen als ich den gestreiften Räuber
aus den Fluten auftauchen sah. Jetzt
bloß nichts falsch machen, dacht ich
mir. Dieser Brocken hat auf jeden Fall
die magische 40cm-Marke geknackt!!!
Endlich ....
Insgesamt konnten wir noch 2 weitere der Dicken überlisten. Beim
Messen zeigte das Maßband 41, 43 und 44cm.
Ich war mehr als zufrieden mit unserer
Leistung. Hatten wir doch schon seit Jahren
versucht solche Fische im Bodden zu fangen.
Es muß ja nicht immer Hecht sein. Später
wurden am Anleger noch die
Fische ausgenommen
und zum einfrieren
verpackt. Aber die
beiden Größten,
Mario's Barsche,
werden natürlich
komplett präpariert.
Danach noch ein schnelles Abendessen und
ab in die Falle, denn für den nächsten
Morgen war der Wecker auf 4 Uhr gestellt. Es sollte Windstärke
2-3 geben und das hieß Ostseeausfahrt mit Conny und 6 anderen
Anglern.
Unaufhörlich rückten die Zeiger der Uhr
auf 4 Uhr vor und als Mario's Handy
klingelte hätte ich es am liebsten im
Bodden versenkt. Aber es half alles
nichts. Nur der frühe Angler fängt den
Fisch oder so ähnlich...
Nach ein wenig Körperpflege und einem
Apfel als Frühstück ging es mit dem Auto
nach Wiek in den Hafen, wo Conny's Boot liegt. Das Gepäck und die
Angelruten wurden verstaut und alles zum
Ablegen vorbereitet. Nachdem der letzte
Angler an Bord war,
schoben uns die
2 Motoren mit je
225 PS aus dem Hafen
über den Bodden in
Richtung Ostsee.
Man kann sich denken, daß die Fahrt nicht all
zu lange gedauert hat. Mit an Bord war auch
Jackson, der bekannte Raubfischangler, den
viele aus verschiedenen Angelzeitschriften
kennen. Mit dem GPS
wurden Schiffswrack's
und Steinpackungen angesteuert und mit
dem Echolot nach
Fischen gesucht.
Jeder träumte in der
Zwischenzeit von ????
Einige Dorsche
zwischen 40 und 60cm
wanderten in die
Fischkiste.
Allerdings wurden
überwiegend kleine
Dorsche gefangen,
wovon die Unter-
maßigen schonend zurückgesetzt wurden.
Zum Mittag hin nahm die Beißfreudigkeit,
die sich eh schon in Grenzen hielt, immer mehr ab. Gegen 13 Uhr
traten wir den Rückweg an.
Mario und ich haben
zusammen 7 Dorsche
gefangen, die wir
mitgenommen haben. Im
Hafen angekommen wurde
das Boot entladen und
gesäubert. Der Rest des
Tages wurde noch sinnvoll
ausgenutzt. Wir haben
unsere Vorräte aufgefüllt,
und waren lecker Eis essen.
Danach war sogar noch Zeit
für ein Bad in der Ostsee.
In unserer Behausung wurde
dann erst einmal Ordnung
ins Angelzeug gebracht.
Für's Abendbrot hatten wir
uns Gehacktes mitgebracht.
Der Tag lief aus mit
Bericht schreiben und
Wurmsuche. Der Vorrat an
Tauwürmern hatte beim
Stippen auf Barsche
beängstigend abgenommen. Im Angelladen kosten 10 Würmer stolze
2,80 Euro. Da suchen wir lieber noch mal auf Conny's Wiese.
2.Teil
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