In den Fjorden
Endlich....
Es ist Mittwoch der 28.Juli.
Urlaub hatten wir zwar schon seit Montag, aber wie immer ging die
Zeit mit Vorbereitungen viel zu schnell vorbei.
Wir, dass sind Uwe, Maik, Mario und
Stephan, hatten uns für 2 Uhr in der
Nacht verabredet. Vor Mario`s Garage,
die wir wieder
als Zwischenlager
nutzten,
verpackten wir
die letzten
Kleinigkeiten
um dann endlich in Richtung der vielen
Fjorde zu starten. Ich klemmte mich für
die Fahrt nach Kiel hinters Lenkrad
und kam gut voran. Die anderen träumten
wahrscheinlich schon von großen
Fischen...
Gegen 7 Uhr
kamen wir dann
am Norwegenkai
an. Die Fähre
fuhr erst gegen 14 Uhr los, Zeit für uns
das Auto noch mal aufzutanken und ein
ausgiebiges Frühstück in aller Ruhe zu
genießen.
Anschließend schlenderten wir noch durch
die Kieler Einkaufsmeile und den Hafen
bevor wir uns wieder am Kai einfanden.
Nach dem
Abstellen des
Autos auf dem
Parkdeck der
Fähre kurzes
Einchecken in
unsere Kabine und dann ab aufs
Aussichtsdeck.
Es regnete zwar leicht,
aber wir wollten uns das Ablegmanöver auf
keinen Fall entgehen lassen.
Es ist schon imposant wenn sich ein so großer
Kahn von der Kaimauer entfernt und den Hafen
mit 40000PS im Bauch verläßt.
Nach einem
ausführlichen Rundgang
durch's Schiff haben
wir in einem der vielen
Restaurants ein kleines
Abendbrot eingeworfen.
Ich habe mich
danach in meine
Koje zurückgezogen während die anderen
noch einmal die
Aussicht auf die
große Beltbrücke
genießen wollten.
Das Wetter war
allerdings alles
andere als bombastisch. Die ganze Nacht
Regen, was mir in meiner Koje aber völlig
egal war, denn in meinen Träumen drillte ich schon die
ersten großen Dorsche.
Weil wir die Ankunft in Oslo kaum noch erwarten konnten,
standen wir schon um 6 Uhr auf. Da um diese Zeit auf der Fähre
noch nicht so viel Betrieb ist, gingen wir erst einmal frühstücken.
Kurz vor 10 Uhr legte das Schiff dann
endlich im Hafen an. Mit den neuen
Zielkoordinaten im Navi ging's durch die
wunderschöne
Landschaft
Norwegens.
Allerdings gab`s
auf unserer
Fahrt wieder
keinen einzigen Elch zu sehen.
Gegen 19 Uhr war das Ziel unserer Reise,
das Ferienhaus in Sundlandet endlich
erreicht. Nach der
Begrüßung und Einweisung durch die
Vermieterin Frau Hassel wurde erst
einmal das Auto ausgeräumt. Dann folgte
das worauf wir schon seit der Abfahrt
lauerten.
Raus aufs Wasser!!!
Nach dem zweiten Wurf
zeigte sich, noch nicht's verlernt, ein
kleiner Dorsch. Es folgten noch einige
dieser Tierchen, die wieder ins feuchte Element zurück durften um
noch zu wachsen. Mario hievte dann
etwas später noch einen knapp 60cm Dorsch ins Boot der als
Abendmahl dienen sollte. Die Zeit verging wie im Fluge und es wurde
langsam düster. Auf der Rückfahrt begann es zu nieseln und in der
Magengegend machte sich großer Hunger breit.
Am Steg angekommen wurde schnell alles entladen und der Rost in
Betrieb genommen. Während Mario die Steaks auflegte, bruzelte
Uwe den ersten Fisch in der Pfanne. Nach diesem kleinen
Mitternachtsimbiß übermannte uns die Müdigkeit und es war
Bettruhe angesagt.
Am anderen Morgen war vom Reiseveranstalter im Servicezentrum
ein Workshop, wo grob erläutert wurde, welche Fische zur
Zeit gut zu fangen sind, welche Methoden
am ehesten zum Erfolg führen und in
welchen Bereichen sich die Fische
aufhalten. Gespannt auf den Erfolg
beluden wir unser Boot. An der ersten
Anlaufstelle
wollten wir ein
paar Makrelen
für unsere
Naturköderruten fangen, erwischten aber
nur drei Stück. Dafür waren die kleinen
Köhler besser zu
überzeugen. Für
die Naturködermontagen suchten wir uns
eine andere Stelle aus. Leider blieben
die Fische aus
und weil der
Wind
auffrischte,
beschlossen wir
noch ein wenig mit dem Gummifisch
ruhigere Gebiete abzuklopfen. Das
Ergebnis dieses Tages waren ein
paar Dorsche,
3 kleine Leng,
2 kleine
Rotbarsche,
einige
Schellfische,
und einige kleine
Köhler. Recht
vielfältig, aber
nicht gerade der erhoffte große Fang.
Neuer Tag neue Chancen. Der Wind allerdings machte uns erst
einmal einen Strich durch die Rechnung. So verging die Zeit mit
Montagen basteln, Bericht schreiben und
die Jagd nach Seeigeln und Seesternen.
Gegen Mittag beruhigte sich die
Wetterlage
allmählig.
Wir boten den
Fischen unsere
Naturköder,
Pilker &
Gummifische an und versuchten unser Glück
an verschiedenen
Stellen im Fjord.
Das Tagesergebnis war ca. 50 Makrelen,
für Mario
1 Dorsch
von 72cm,
etliche kleine
Köhler und 2
schöne Pollack
mit 87cm und 78cm. Den späten Abend
verbrachten wir
mit ausnehmen,
filetieren,
einfrieren der
Fische und
Abendbrot essen.
Danach gab es
nur noch eins
zu tun, duschen,
Licht aus und ins Bett fallen.
Verdammt, die Uhr zeigt schon 8Uhr.
Verschlafen... also schnell frühstücken.
Die Jungs fuhren danach los um ein paar Makrelen als Köder
zu besorgen und ich vergnügte mich mit dem Verfassen weiterer
Zeilen dieses Berichts. Um 12 Uhr sollte unsere erstes
Guiding starten.
Hubert, unser Guide, traf überpünktlich halb 12 Uhr ein.
Er inspizierte zuerst unser Angelzeug und ich bekam noch eine
richtig gute Einweisung am Echolot. Und dann ging`s auch schon
los. Das Ziel für heute hieß Seehechte fangen.
Am Angelplatz eingetroffen waren schon 9 Boote vor Ort.
Hubert erklärte uns wie die Montagen
aussehen müßen und in welcher Tiefe wir
angeln sollen.
Und dann
verschwanden
auch schon
unsere 800gr.
Bleie mit
den Ködern in
der Tiefe. Schon bei der ersten Drift
bekam ich einen Biß.
Nach unendlichen Kurbelumdrehungen lag
der erste Seehecht im Boot.
Es folgte Biß
auf Biß und die
Arme taten uns
weh. Bis zum
Ende des Angel-
tages landeten
14 Seehechte zwischen 60cm und 102cm,
sowie 3 Schellfische in unserer Fischkiste.
-einfach nur geil-
Der darauf folgende Tag brachte viel Wind mit sich. Nach dem
großen Erfolg vom Vortag wollten wir unbedingt noch einmal zu den
Seehechten. Allerdings erwies sich schon das
Makrelen fangen als schwierig. Die Drift war so
gewaltig, dass das Boot innerhalb einer Minute
fast 90 Meter trieb. Dennoch schafften wir es
ein paar Köder aufzutreiben. Am Angelplatz
angekommen sahen wir
schon, dass wird heute
nicht einfach. Die
angeköderten Haken
verschwanden im
Wasser und die Schnur
zeigte einen Winkel
von ca 45°. Man kann unter diesen
Umständen schlecht einschätzen wie viel man wieder einkurbeln muß,
damit der Köder in der richtigen Tiefe hängt. Selbst mit den 1200gr.
Bleien sah das nicht viel besser aus. Und somit landeten diesmal nur
2 Seehechte und 2 große Wittlinge in der
Kiste. Nach der 5. Drift haben wir das
Angeln an dieser
Stelle wegen zu
viel Wind dann
beendet. Mit
dem Gummifisch
wollten wir aber
wenigstens noch
ein paar Dorsche im flacherem, ruhigeren
Wasser erwischen, aber außer kleinen Köhlern und Makrelen konnte
nur Mario einen fangen.
Heute findet unser zweites Guiding statt.
Ich bin froh, dass das Wetter mitspielt,
denn es soll auf Rotbarsch gehen.
Uwe, Maik und Mario sind gerade los,
um Makrelen zu fangen. Ich bastle noch
am Bericht und freue
mich schon gewaltig
auf die heutige Ausfahrt. Wir fuhren wieder
gegen Mittag los und nach einer Stunde Fahrt
stoppte das Boot bei ca. 197 Metern Tiefe. Ich
dachte schon mit Grauen an meinen Tennisarm
vom hochkurbeln, aber der Fang eines
schönen Rotbarsches, würde mich für diese
Strapaze entschädigen. Die Makkmontagen, die
ich mit Mario am Vorabend gebaut habe,
wurden mit Makrelenfetzen bestückt.
Was für ein Gefizze im Boot.
Auf Kommando sausten die "Gott sei Dank" nur 800gr. schweren
Bleie in die Tiefe. Es war so gut wie windstill, idealste
Bedingungen für heute.
Nun hieß es warten....
Den ersten Biß hatte Mario, seine Rutenspitz fing an leicht zu
zucken. Jetzt ging es daran den Fisch auch bis an die Oberfläche
zu bekommen. "Nur noch 90m..." stöhnte Mario, als plötzlich die
Rutenspitze voll durchfederte. Auf dem Weg nach oben wollte
unbedingt noch ein Fisch mit. Jetzt verdrehte Mario die Augen und
man sah ihm jeden gewonnenen Meter Schnur an. In den Fluten
tauchte die Silhouette
des ersten Fisches auf.
Ufff...endlich
Am Haken hing ein großer Köhler und ein
schöner Rotbarsch. Was für ein Anblick!
Der kommt in meinem Bungalow an die
Wand, als Präparat für die Ewigkeit,
war mein erster Gedanke. Bei der nächsten Drift bekam ich einen
Biß schon beim Ablassen der Köder. Die Rute bog
sich ordentlich durch und ich war froh nicht 197m
einholen zu müssen.
Endlich war der
Einhänger vom
Vorfach zu sehen. Es
hingen 2 schöne Köhler
an den Makk's. Danach
folgte Rotbarsch auf
Rotbarsch insgesamt
18 Stück von 43cm
bis 50cm. Als dann nur noch kleine Haie gebissen haben beendeten
wir diesen Ausflug. Ich war happy über
den schönen
Fang. Es folgte
dann wie jeden
Tag das
Ausnehmen,
Putzen und
Einfrosten der
Fische.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
Wie aus einem Katalog!!!
Nach dem Abendbrot wollte ich meine
Eindrücke noch im Bericht verewigen,
und man sieht hier deutlich wie ich
angestrengt über meine Wortwahl für
den nächsten Absatz nachdenke. Ich
habe dann aufgegeben und bin ins Bett.
Der letzte Angeltag brach an.
Wir hatten uns entschieden den großen
Dorschen mit
dem Gummifisch
noch eimal auf
den Pelz zu
rücken. Aber
die Fische hatten sich wahrscheinlich
abgesprochen uns aus dem Weg zu gehen.
Denn außer 2 halbwegs vernünftigen
Dorschen war nur Kleinkram.
Es war 15 Uhr.
Leider endete für heute der Angeltag,
denn wir mußten noch unsere "Koffer"
packen, weil die Heimreise für
9 Uhr am nächsten Tag vorgesehen war.
Als kleines
Highlight
bekamen wir
von unserer
Vermieterin noch 2 Körbe zum Krabben
fangen, die wir unter Anleitung ihres
Sohnes natürlich an diesem
Abend auch gleich versenkten.
7 Uhr früh fuhr ich mit Mario die Körbe
heben. Das
konnte sich
sehen lassen.
Nur schade das
zum Kosten
keine Zeit mehr
war. Diese hier werden präpariert. Nun
heißt es langsam
Abschied nehmen, denn die Fähre wartet
nicht und es
sind noch 550km
bis dahin.
Schnell wurden
die letzten
Sachen und die
Fische verpackt.
Wir sagten auf Wiedersehen und
versprachen bald wiederzukommen.(Stephan & Mario)
Dear Ms. Hassel
thanks for the great time with them in Sundlandet, also when the
days went by way too fast. It was a super week with the best
fishing conditions and plenty of fish in our cases. Have fun with
the new house for fillet the fish, we like to help in construction.
We look forward to the next trip to Norway.
Best Regards from Thuringia.
Uwe, Mike, Stephan and Mario
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