Schnee und Eis… und Schonzeit
- die wahrscheinlich ödeste Zeit für Angler -
Ein Winter wie man sich ihn wünscht - Minustemperaturen über
Wochen und Monate, Schnee ohne Ende, die Teiche lagen
seit langen unter einer dicken Eisdecke, ab und zu ein paar
vereinzelte Sonnenstrahlen, die letztlich
doch einige passionierte Angler hinter
dem warmen Ofen zu Hause vorlockten…
und nicht selten auch belohnt haben.

Doch seit dem 15. Februar hieß es
auch für den standhaftesten
(Raubfisch-) Angler: "Fastenzeit",
in anglerischen Kreisen auch gern Schonzeit genannt.

Spätestens jetzt sucht der Angler - ein Naturliebhaber,
ein Abenteurer und Entdecker und letztlich auch ein Sportler
- einen Ausgleich zu seinem Lieblingshobby.

Was liegt da näher, als ein Wochenende an der frischen Luft,
in der Natur, den Wetterbedingungen zu jeder Zeit ausgesetzt,
sich dabei noch sportlich zu betätigen und am Ende eines
erfolgreichen Tages den Abend mit einigen Gleichgesinnten
ausklingen zu lassen!?

SKI FAHREN…

hieß die Lösung! Zu diesem Ergebnis
kamen Mario und ich in der ersten
Schonzeit-Woche diesen Jahres.

Die Ausrüstung für den
Wochenend-Trip war schnell
zusammengesucht: Mütze, Handschuh, Schal, ein paar warme
Klamotten und dann natürlich die Ski - anglerisch entsprechend,
verpackt im Rutenfutteral und nachdem die Rutenhalter entfernt
wurden, war sogar noch Platz für die Ski-Stöcke
Und natürlich durfte auch die obligatorische
Sonnen- (Entschuldigung…) Ski-Brille für den Coolness-Faktor nicht
fehlen. Jaaaa…, ich habe meine vergessen… aber glücklicherweise
war das in einem Touristen-Ski-Gebiet kein Problem und ich konnte
gleichzeitig noch die Wirtschaft ankurbeln.

Einem gemütlichen Wochenende stand also nichts mehr entgegen.
Und so ging es am Freitag Morgen in Richtung Oberwiesenthal.

Die Fahrt wurde - zum Leidwesen von Mario - mit einer
Familienpackung Bonbons verkürzt. An dieser Stelle möchte ich mich
noch mal bei Mario entschuldigen… Ich hoffe, du hast dein Auto
wieder sauber bekommen und auch das Bonbonpapier hinter
deiner Sonnenblende, unter deinem Sitz und zwischen den
Polstern gefunden…

Bei Temperaturen um die 0°C erreichten wir gegen 10 Uhr
unser Ziel und suchten nur schnell unsere Unterkunft für
dieses Wochenende auf, um in die warmen Klamotten zu schlüpfen
und unsere Bretter unter die Füße zu schnallen.

Und ab ging's
auf die Piste… 


herrlicher Sonnenschein, klare Sicht über
die gesamte Piste, Temperaturen um -5°C,
beste Schneeverhältnisse zum Ski fahren, dazu ein paar Skihasen,
die uns schon bei unserer Ankunft empfangen… ja, so wären wir
gern in unser Wochenende gestartet.

Stattdessen - einsetzendes Tauwetter,
wolkenbehangener Himmel, Nebel,
Schneeregen… und trotz dieser widrigen
Umstände lange Schlangen an den Liften.

Aber wir ließen uns unsere gute Laune
nicht vermiesen und starteten unsere
ersten - noch ziemlich wackeligen -
Versuche den Hang hinab… OHNE Sturz!!!

Und 4 bis 5 Abfahrten später schnellten
wir auch schon die Pisten hinab, als
hätten wir bereits den ganzen Winter auf
Ski verbracht.

An dieser Stelle möchte ich doch auch mal
erwähnen, dass ich meine ersten Versuche
wirklich vorsichtig gestartet habe.
Für mich war es das erste Mal nach
4 Jahren im Winterurlaub. Und natürlich stand Mario immer hinter
mir, wenn ich wacklig auf meinen Ski wurde. NEIN… nicht um
mich zu halten, zu stützen oder aufzufangen, wenn ich fallen
sollte - sondern mit seiner Kamera hängte er sich an meine Fersen,
um jeden Sturz sofort auf Bild festzuhalten.

Ich habe ihm diesen Gefallen natürlich
nicht getan.

Sein Bild hat er trotzdem bekommen…
nicht ganz ohne sein zutun.
Und ehe ich wieder auf die Füße kam,
war das Fotoshooting auch schon in
vollem Gange.


Der Spaß war uns nicht zu nehmen.             
Auch die 24-Stunden-Aprés-Ski-Musik, die 3-stimmig über alle Pisten und aus allen Richtungen schallte, konnte daran nichts ändern. Die Mahlzeiten zwischen den schweißtreibenden Abfahrten, kamen nicht aus dem Gourmet-Restaurant… waren trotzdem lecker, preiswert und füllten den Magen. Das Wetter am Freitag Nachmittag wurde nicht besser. Und so zogen wir die Aprés-Ski-Party etwas vor und verbrachten den Nachmittag mit DJ Ötzi und Mickie Krause, mit dem "roten Pferd" und einigen "Cowboys und Indianern" in einer der zahlreichen Skihütten, um uns aufzuwärmen - von außen und von innen… Gegen Abend legte sich der leichte Regen wieder etwas und wir verbrachten die Dämmerung doch noch auf der Piste - im Flutlicht von Oberwiesenthal. Weit nach einsetzender Dunkelheit gingen wir auf unser Zimmer, unter die Dusche, noch kurz vor den Fernseher und ab ins Bett. Soooooooooooooooooo… und nun beginnt der Teil, mit dem ich ganze Bücher hätte füllen können. Um es kurz zu machen - ich denke Mario hatte eine ganz erholsame Nacht und konnte gut schlafen… Der nächste Morgen begann - zeitig - mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotelrestaurant. Dann schnell in die warmen Klamotten geschlüpft und pünktlich um 9 Uhr, zur Eröffnung der Liftanlagen, waren wir wieder auf der Piste. Begrüßt wurden wir an diesem Morgen mit herrlichem Wetter und klarer Sicht, auch die Sonne zeigte sich zeitweise zwischen den lockerhängenden Wolken. Selbst ein paar Zentimeter Neuschnee sind über Nacht gefallen und bildeten zusammen mit einer Temperatur kurz unter 0°C, hervorragende Bedingungen zum Skifahren. Nur die Skihasen fehlten immer noch Ein wirklich schöner und langer Tag, der auch mit der Schließung der Liftanlagen noch lange nicht beendet wurde. JUMP ON SNOW - Party am 20. Februar in Oberwiesenthal… und wir mittendrin! Kurz vor Mitternacht packten wir die Ski ins Auto und machten uns wieder auf den Weg in die Heimat. Mal ganz abgesehen davon, dass es wirklich ein super Wochenende war, an dem wir viel Spaß hatten, war es auch aus anglerischer Sicht ein voller Erfolg… wieder 2 Tage näher an der nächsten Raubfisch-Saison. (Hendrik)
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