Mehr als ein anglerisches Handicap



Das Jahr 2011 hat für mich genauso besch... angefangen wie 2010
geendet hat. Am 24.12. hat es mich bei Glatteis dermaßen auf die
Schnauze gehauen (im wahrsten Sinne des Wortes), dass ich morgens
um 3 in die Notfallambulanz nach Eisenberg fahren musste um mir
die Unterlippe nähen zu lassen.
Dann kam der Jahreswechsel und mit ihm das Hochwasser. Die Elster
stieg durch das enorme Tauwetter weit über ihre Ufer hinaus
und sämtliche Seen & Teiche waren seitdem nur noch von einer
gebrechlichen Eisschicht bedeckt. Und das alles wo die
Glühwein-Saison bei mir auf Arbeit nun endlich ihr Ende gefunden
hatte und ich wieder mehr Zeit hätte mich meinem Hobby zu
widmen. Es wäre so schön den starken Frost der letzten Wochen
weiterhin nutzen zu können um Eisangeln zu gehen. Aber es ging
noch schlimmer...
Am 13.Januar bin ich mit starken Schmerzen im Rücken und in den
Oberschenkeln zu meinem Hausarzt gegangen. Nach umfangreicher
Untersuchung und Blutentnahme wurde ich inklusive Krankenschein
wieder nach Hause geschickt. Zu Hause angekommen betäubte ich
die Schmerzen, soweit es mir möglich war, weiter mit Medikamenten,
Die nächsten Tage überstand ich dann nur durch intensivste
Tabletten Einnahme. Gleich nach dem Wochenende dann wieder der
Gang zum Hausarzt, da die Schmerzen immer stärker wurden. Nach
weiteren Untersuchungen, erneuten Besuchen bei anderen Ärzten,
Nervenwasserentnahme aus dem Rücken, einem 11-tägigen
Krankenhausaufenthalt im Uniklinikum Jena und vielen vielen
Schmerztabletten, Tropfen und Spritzen hatte sich dann
zwischenzeitlich herausgestellt das ich Borreliose hab.
Diese Krankheit wird durch dieses kleine Tierchen namens Zecke,
auch als Holzbock bekannt, übertragen. Dieses verdammte Mistvieh
hatte mir also diese unerträglichen Schmerzen beschert. Ich habe
zwar eine Zeckenschutzimpfung, aber die hilft leider nur gegen
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) auch Hirnhautentzündung
genannt. Aber Borreliose kann man nur mit Antibiotika erfolgreich
behandeln. Die Behandlung dauert 21 Tage und wird bei mir
durch tägliche Infusionen verabreicht. So langsam schlagen die
Medikamente bei mir an und auch die Schmerzen nehmen ab.

Diesen Höllentrip, den ich durchgemacht habe, wünsche ich wirklich
niemanden und ich kann nur jedem empfehlen sich impfen zu
lassen. Auch wenn die Impfung nicht gegen die Borreliose hilft,
so ist sie aber ein wirksamer Schutz vor FSME und hat vielleicht
schlimmeres verhindert.

In der Zwischenzeit versuche ich mir die
Zeit mit dem Lesen von Fachzeitschriften
zu versüßen und hoffe bald alles wieder
gesund überstanden zu haben, denn die
nächste Angelsaison steht schon vor der
Tür. (Mario)
zurück zu den Berichten