Mein 1. Angelurlaub mit Mario

Nach einem arbeitsreichen Tag verließen wir am 6.6. gegen 17Uhr,
vollgepackt bis unters Dach, das schöne Thüringen in Richtung Rügen.
Kaum auf der Autobahn… der 1. Stau. Trotz Stauumfahrung und
aktiven Navi, die Wittower Fähre pünktlich zu erreichen  war
nicht mehr möglich. Also fuhren wir entspannt weiter bis zum
Rasthof Fläming. Hier gab es lecker teures Abendessen und danach
war ich an der Reihe mit fahren. Einige Minuten später fiel
Mario in einen leicht komatösen Schlafzustand und ich
telefonierte mit Family und Freunden, um mich wach zu halten.
Kurz vorm Rügendamm tauschten wir dann das Lenkrad wieder.
Gegen 23:30 Uhr waren wir endlich am Ziel angekommen. Die
Vermieter in Dranske erwarteten uns schon. Mario war irgendwie
wieder putzmunter und verfiel in angeregte Gespräche, während
ich einfach nur noch schlafen wollte.


Mario…bereits 8:00 Uhr wach…war so
lieb und hat frische Brötchen
geholt,Kaffee gekocht und den
Frühstückstisch auf Terassien gedeckt.
    Traumhaft…
so kann der Urlaub beginnen.
Dann ging es zum Fremdenverkehrsamt, da
ich ja eine Touri- Angelerlaubnis brauchte. Endlich alles auf Tasche
konnte es losgehen. Bei Conny am Bootsverleih angekommen, lernten
wir seine Tochter und deren Freund kennen. Beide fleißig mit
Abrissarbeiten am maroden Sonnendeck
beschäftigt. Mario machte das Boot
startklar und halb 12 konnte mein erstes
Angelerlebnis starten. Unser Ziel für
heute - die Hornhechte auf der Ostsee.
Auf dem Weg
dahin (noch
im Bodden),
hatte Mario
schon einen kleinen Hecht am Haken.
Nach einer
halben Stunde
Fahrt und
vielen
geschossenen Fotos von Hiddensee  und
der Umgebung waren wir am Ziel
angekommen.
Nun war mein Lehrer gefragt. Da ich noch
nie eine Angel in der Hand hatte,
brauchte ich erst einmal eine Einweisung
und etliche Wurfübungen bis ich den Dreh
raus hatte. Wir versuchten unser Glück
auf einer windstillen Ostsee, unter
brennender
Sonne. Und
siehe da, es
dauerte nicht
lange und die ersten Hornhechte bissen
an. Das heißt meine Lehrstunde war von
Erfolg gekrönt.  Nun… so einfach hatte
ich mir das nicht vorgestellt. Es fing
an richtig Spaß zu machen. Einer nach
dem Anderen hing am Haken. Doch gegen
Mittag schmerzte mein Arm leicht und
mich packte die Müdigkeit. Also machte
ich es mir im Bug etwas gemütlich und
hielt ein kleines Nickerchen.
Danach ging's fleißig weiter - 
auswerfen…einholen…und siehe da
wieder einer dran.
Unsere Ausbeute: neben unzähligen
Fehlbissen,  17 Hornhechte bis etwa 80cm,
die in die Kiste wanderten.  Die anderen
entließen wir wieder in die Freiheit,
da sie noch zu klein für die Pfanne waren.
Gegen 17:00 Uhr traten wir den Rückweg
an und versuchten es unterwegs mit
Wobbler noch einmal auf Ostseehechte.
Doch statt eines dicken Esox biss ein
Hornhecht an. Der hatte sich wohl etwas
mit dem Köder
übernommen.
Als wir dann
18:30 Uhr
wieder im
Bodden waren,
hielten wir auf
Bug am Steg an und nun begann die
Drecksarbeit für Mario… Fische ausnehmen.
Ich konnte das nicht und leistete ihm somit nur Gesellschaft.
18 Fische ausnehmen hieß dann mindestens 1-2 h harte Arbeit
für Mario und für mich Betrachten eines Massakers. So langsam
ging die Sonne unter und ich hatte Hunger.
Mario wollte mich heute in ein
Fischrestaurant ausführen, darauf
freute ich mich schon den ganzen Tag.
Um 21:00 Uhr waren wir dann wieder in
Dranske und Conny wartete schon auf
uns. Er half mit beim Ausladen. Doch als
wir ihm von unserem Vorhaben eines
Restaurantbesuchs erzählten, meinte er
nur, dass wir da wohl kein Glück mehr haben werden, da die meisten
Restaurants um 21:00 Uhr Küchenschluss machen. Ich wollte das
nicht glauben. Also ging es schnell ab in die Pension, kurz duschen,
aufhübschen und ab auf die Piste. Und siehe da, Conny sollte Recht
behalten. Wir klapperten mindestens 5 Kneipen ab und alle hatten
nichts mehr zu Essen. Die letzte Empfehlung war ein Mexikaner.
Dort angekommen- wohl eher ein Jugendclub und Cocktailbar.
Meine Laune verschlechterte sich zusehends.
Es gab nur Burger und Kartoffelspalten. Naja, was soll's,
irgendetwas müssen wir ja essen. Es war dann auch ganz lecker und
Mario schaffte es auch mich wieder etwas aufzumuntern. Es sollte
dann eben kein Fisch sein an diesem Tag. Ein langer erfolgreicher
Angeltag näherte sich dem Ende.

Heute hieß es dann etwas früher aufstehen und  gemütlich
Frühstücken bei einer leichten Meeresbrise. Danach ging's schnell an
den Bootssteg und raus auf das Wasser. Wir wollten unser Glück im
Bodden versuchen. Die Hechte standen heute auf der Liste. Als
erstes fuhren wir zum sogenannten "Bermuda Dreieck",
eine Stelle, wo die Fahrrinne des Wieker Boddens auf den Rassower
Strom trifft. Mario wies mich nun in eine neue Angeltechnik ein.
Wir ließen die Köder bis zum Grund absacken und holten ihn dann
erst ein. Meine Erfolgserlebnisse hießen Seegras und ich hatte das
Gefühl ich bin der Unterwasserrasenmäher. Nach ca. 20 Würfen,
hatte ich das Gefühl, dass was anderes am Haken hing, da sich die
Wiese plötzlich wehrte. Doch leider hab ich ihn nicht erwischt, 
ich hatte den Anhieb vergessen und meine Schnur zu locker
gehalten… Anfänger eben.
Gegen 13:00 Uhr hatte Mario den ersten
Erfolg mit einem Fisch von 69 cm.
Da an dieser Stelle alles abgegrast war,
entschieden wir uns auf den "Berg" zu
fahren. Es
dauerte nicht
lange und Mario
hatte schon
wieder einen
Hecht  von 79 cm. So, jetzt hatte mich
der Ehrgeiz gepackt! An aufgeben war
nicht zu denken.
Schließlich muss
ich doch auch mal Glück haben. Nach
gefühlten 100 Versuchen, wollte ich noch
ein letztes Mal auswerfen, da meine
Kräfte endgültig nachließen. Und siehe da,
ein Ruck und ich hatte einen am Haken,
      yippie 
Mario holte ihn aus dem Wasser und nahm
ihn auch aus, dann gab es erst mal eine
Fotosession. Ich konnte mein Anglerglück
gar nicht fassen und  ich war schon
bissl stolz: mein 1. Hecht von 67 cm!!!!
Nun mussten wir langsam zusammenpacken
und gen Heimat fahren, da Conny schon
ungeduldig auf uns wartete. Wir wollten
heute Braten und hatten ja noch die
Würste im Kühlschrank. Mario kümmerte sich um das Boot und ich
fuhr schnell in die Wohnung  und holte das Bratzeug.
18 Uhr glühte der Rost und Mario brachte schnell unsere Fänge
nach Wiek in die Gefrierbox. Dann hieß es erst einmal den Hunger
stillen. Connys Tochter mit Freund und die Anglertruppe von Conny
genossen die leckere Thüringer Küche.
Nach dem Essen verabschiedeten sich alle und wir gingen noch einmal
an den Strand um den wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten.
Es endete in einem langen Strandspaziergang bis in die Dunkelheit.
Total romantisch.
Danach hieß es nur noch: BEEEEEEETTTTTTTTT!

Unser letzter Urlaubstag brach an. Da Conny schon um 5:00 Uhr
morgens auf Dorsch auf die Ostsee wollte, entschieden wir uns für
eine Boddentour. Ganz so früh wollte ich einfach nicht aufstehen.
Dennoch waren wir gegen 8:00 Uhr auf dem Boot. Heute war es ganz
schön bewölkt und windig. Unser erstes Ziel war der "Berg".
Nach nicht allzu langer Zeit verlor Mario einen gut 30 cm Barsch
direkt am Boot. Doch das Glück war ihm Hold und bescherte ihm
noch einen. Dieser landete dann in der Kiste und es folgten noch
zwei schöne Hornhechte.
Hmmm, bei mir biss irgendwie nix und ich meinte nur zu Mario:

wenn Du jetzt noch einen Hecht fängst, schuppse ich Dich ins Wasser.
Damit ich nicht ganz so deprimiert war, versuchten wir unser Glück noch mal am "Bermuda Dreieck". Ich hatte meinen ersten Wurf und konnte es nicht glauben… hing da wirklich schon einer dran? Und ob, ich hatte wieder einen Hecht mit 67 cm am Haken. Komisch, bei mir beißen wahrscheinlich nur die 67iger. Mein Ehrgeiz war mal wieder geweckt. Eine Stunde später hatte auch Mario einen am Haken und der war mindestens 10 cm größer als meiner. Ich traute meinen Augen kaum, als er ihn nach dem Fotoshooting wieder ins Wasser entließ. Na o.k., man muss ja auch nicht alle Fische mitnehmen. 14:00 Uhr machten wir uns dann langsam auf den Rückweg, schließlich mussten wir noch Sachen packen. Mario wollte mir noch eine Freude machen und mit mir ins Fischrestaurant gehen. 16:00 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren Vermietern und machten uns auf den Weg. Da wir noch Zeit hatten, machten wir einen kleinen Shoppingabstecher ins Kaufhaus "Stolz". Von da aus ging's nach Breege wo wir noch ein wenig am Hafen entlang schlenderten und gingen dann ins Restaurant "Windland". Bei mir gab es lecker Dorsch. Was für ein Gaumenschmaus. In Wiek holten wir dann schnell noch unsere tiefgefrorenen Fische und ich fuhr das erste Mal mit der Wittower Fähre und machte wieder Fotos über Fotos. Am nächsten Räucherfischstand mussten wir dann auch noch anhalten und ich war wieder eine Menge Geld los. Irgendwie wollten wir nicht von der Insel. Da ich schon immer mal die neue Rügenbrücke im Ganzen fotografieren wollte, fuhr Mario noch nach Altefähr. Wow, was für ein toller Blick auf Brücke und Stralsund. Als letztes Highlight konnten wir noch eine kleine Schwanenfamilie beobachten. Gegen halb 8 Uhr abends verließen wir schließlich diese wunderschöne Insel. Mario fuhr die ganze Strecke zurück. Wir waren erst 1:00 morgens in Crossen und Mario musste schon um 3:00 Uhr wieder aufstehen. Das nenn ich mal ne kurze Nacht.
Ich hatte einen schönen aufregenden Urlaub und wirklich Spaß am Angeln. Meine 2 Bücher, die ich gern gelesen hätte, habe ich unangetastet wieder ins Regal geräumt.(Denise)
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