Rügen mal anders…

Das Jahr 2014 war voll mit Projekten die aber leider nicht viel
mit unserem Hobby der Fischwaid zu tun hatten. So wurde der
Reformationstag, am 31.Oktober, als verlängertes Wochenende für
einen Rügen-Trip freigehalten.
Aber wie das Leben so spielt...... 
Am Freitagmorgen um 1 Uhr ging es los. Mit Mario's Boot an der
Anhängerkupplung ging es Richtung Küste. Mario und Mark
wechselten sich auf der Fahrt ab. Ich hatte schwer mit meinen
Augen zu kämpfen, aber sie gewannen wie so oft das Spiel.
Gegen 6:30 Uhr waren wir in Stralsund angekommen wo es nach dem
Tanken sofort weiter ging zum Ziel, der Halbinsel Wittow.
Schön endlich wieder hier zu sein. Es war leicht nebelig, aber
mit Temperaturen um die 10°C noch recht angenehm.
Sofort begannen wir das Boot ins Wasser
zu lassen und zu beladen. Nach einem
kurzen Hallo bei Helge in der Pension
machten wir uns auf den Weg.
Lange Zeit tat
sich nichts, nur
das Wetter
zeigte uns
mal wieder die
Zähne indem es sich von einem leichten
Nieseln in einen schönen Landregen
verschlechterte. Das konnte uns aber von
unseren Vorhaben nicht abhalten. Gegen Mittag kam dann von Mario
das langersehnte "Jooo" und seine Rute bog sich. Nachdem das
Tauziehen zwischen Fisch und Angler beendet war,
lag der 70er Hecht im Boot.
Nach dem Versorgen des Fanges angelten wir weiter. Mark und
Mario wechselten zwischen Blech, Gummi und Wobbler hin und her,
aber so richtig schien das die Fische nicht wirklich zu
interessieren. 2 oder 3 kurze Zupfer die
ganze Zeit, ansonsten nichts, bis ein
erneutes "Jooo" aus Mario's Richtung kam.
Ein schöner 44er Barsch hatte den
Gummifisch voll inhaliert. Das sollte es
für diesen Tag aber auch gewesen sein,
denn trotz mehrerer Platzwechsel tat sich
nichts mehr. Nach der Entladung des
Bootes und dem Trockenlegen unserer
Klamotten freuten wir uns auf's Abendessen. Es war gerade mal
19:00 Uhr, aber durch die lange Fahrt und der Tag auf dem
Wasser waren wir alle 3 recht fertig auf den Röhren.
Mark wollte sich nur mal kurz lang machen, aber zu mehr kam er
nicht mehr. Den Rest der Nacht verbrachte er in dieser Position auf
seinem Bett. Mario machte noch den Fernseher an, kam aber auch
nicht sehr weit. Nach der ersten Werbung war nur noch ein leichtes
Schnarchen aus seiner Ecke zu vernehmen. Und ich wollte eigentlich
noch Bericht schreiben, aber beim Wollen ist es dann auch geblieben.
Das Frühstück sollte es gegen 7:30 Uhr geben, glücklicherweise
hatten wir es noch geschafft den Wecker auf 7:00 Uhr zu stellen.
Gegen 5 Uhr in der früh wurde es unruhig in unserem Zimmer. Mario
war schon auf den Beinen und redete mit Mark. So im Halbschlaf
hörte ich wie Mario zu Mark sagte:

"Denise ist auf dem Weg ins
Krankenhaus, die Fruchtblase ist geplatzt"

OJE…

Bis zum errechneten Geburtstermin wären es zwar noch knapp drei Wochen gewesen, jedoch wollte der kleine Krümel nicht mehr bis zum Ende unseres Angelausfluges warten. Nun war guter Rat teuer. Mark überzeugte Mario davon einen Mietwagen zu nehmen und nach Hause zu seiner Freundin zu fahren, so ist er in fünf Stunden da und ist mit etwas Glück bei der Geburt noch dabei. Wir würden zu zweit noch auf Rügen bleiben und unser Glück auf dem Bodden versuchen. Wir frühstückten noch in aller Ruhe, da der Mietwagen erst ab 8:30Uhr zur Verfügung stand. Während Mark mit Mario nach Bergen zur Autovermietung fuhr machte ich das Boot klar und bereitete alles für die Tour vor. Als Mark zurück war fuhren wir wieder auf's Wasser. Dichter Nebel hüllte uns ein und die Sichtweite betrug nur wenige Meter über den Bug hinaus. Dennoch klopften wir die Kanten der Fahrrinne mit unseren Ködern ab. Ich wechselte des Öfteren zwischen Blech und Gummifisch, Mark versuchte mit verschiedenen Wobblern den Hechten auf den Zahn zu fühlen. Gegen eins, löste sich langsam der dichte Nebel auf, so dass wir weiter raus fahren konnten und ankerten an einer Stelle, wo wir schon des Öfteren den ein oder anderen Fisch überlisten konnten. Und dieses Mal war ich es der "Jooo" rief. Nach einem kurzen, aber heftigen Drill konnte ich mich über einen strammen 80er Hecht freuen. "Jetzt geht´s los…" sagte Mark. Naja, dass hoffte er zumindest. Wir wechselten zwischen Tief- und Flachwasser hin und her. Konnten aber nur noch zwei Nachläufern zusehen die unsere Köder bis ans Boot verfolgten, aber nicht zuschnappten und dann in aller Ruhe abdrehten. In der Zwischenzeit war Mario bei seiner Freundin in der Klinik angekommen, die ihn freudig, noch mit Baby im Bauch, begrüßte. Bei uns auf dem Boot, tat sich in der Zwischenzeit auch nicht viel. Da leider im November die Tage schon recht kurz sind, angelten wir uns gegen vier langsam zurück in Richtung Unterkunft. Aber irgendwie wollten die Fische uns, besser gesagt MARK nicht glücklich machen. Mit einbrechender Dunkelheit brachen wir unsere Versuche noch einen schönen Fisch auf die Schuppen zu legen ab. Da wir schon seit einiger Zeit keine Nachricht mehr von Mario bekommen hatten malten wir uns in Gedanken aus wie er im Kreissaal mitpresst. Etwas später kam dann jedoch die Nachricht, dass noch nichts Aufregendes passiert ist. Seine Freundin war immer noch auf der Entbindungsstation, aber die richtigen Wehen hatten noch nicht eingesetzt. Nach einer schönen Dusche und einem deftigen Abendessen konnten wir den zweiten Angeltag ausklingen lassen.

In der Zwischenzeit erblickte in Jena um 22:24 Uhr die kleine Alina das Licht der Welt.

Darauf genehmigten wir uns, zur Feier des Tages, nen großen Schnaps. Der nächste Morgen kam..... Da Mario wieder den halben Angelladen als Reisegepäck mit hatte das Boot noch irgendwie aus dem Wasser geholt werden musste, und ich keine Lust hatte erst wieder um Mitternacht zu Hause zu sein beschlossen Mark und ich, unsere 7000 Sachen zu packen und gemütlich Heim zu fahren.
Aber wir kommen wieder !!!!! (Stephan/Mark)
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