Ersatz Abenteuer




Nach langen 6 Jahren der Abstinenz war es mal wieder soweit,
die Ostsee rief nach uns. Als kurzfristiger Ersatz für unsere, zum
wiederholten Male verschobene,
Norwegen reise. Am Sonnabend
Nachmittag wurden Auto & Boot
beladen und ganz früh am
Sonntag so gegen 3Uhr startete der
Boddenexpress
mit Mark,
Mario und
Stephan
an Bord gen Norden. Diesmal wechselten
sich Mario und Mark beim Fahren ab.
Gegen 9 Uhr
erreichten wir
völlig
stressfrei und
entspannt unser
Ziel auf Rügen,
Dranske.
Schnell wurde
alles ausgeladen
und unsere Pension "Boddenblick" mit
Terrasse
eingerichtet,
das Boot
zu Wasser
gelassen,
und nach einem
kleinem
Plausch mit
Conny ging es
endlich auf´s Wasser. Wir fuhren unsere altbekannten und
bewährten
Spott´s mit dem
Boot an.
Am 3. Stopp
dann schlug
Mario zu und
erwischte
nach wenigen
Würfen auf den
guten alten Effzett einen schönen Hecht von 85cm. Nach kurzem
Landgang mit Fotoshooting und einem Küsschen kam er wieder zurück
ins Wasser wo er sofort verschwand.
Stephan fing mit seiner "Boddenstippe"
eine Plötze und eine große Bleie. Mark
ging an diesem Tag leider leer aus,
aber seine Stunde sollte auch noch
kommen.
Nach der
Rückkehr
zum Steg
gab´s noch Abendbrot
und nach der
Säuberung in unserer
Freiluftdusche wurde
es dann schlagartig
ruhig im Hotelzimmer
und es war nur noch das Plätschern des
Wassers und ein paar Seeschwalben zu hören.
Die anderen Nebengeräusche die angeblich die
ganze Nacht zu hören waren sollen hier mal
keine Rolle spielen.


Mit einem freundlichen "Moin Moin" begann kurz vor 7 der neue
Tag. Zwei Angler, die Ihr Boot an Conny´s Steg liegen hatten,
sind quasi durch unser Wohnzimmer runter zu ihrem Boot gelaufen
und machten sich auf den Weg auf die Ostsee.
Den Plan Ostsee hatten wir auch und das Wetter hätte es auch
hergegeben, jedoch nach den Info´s von Conny macht es keinen
Sinn, da keine großen Dorsche mehr da sind.
Die Bestände sind leider gänzlich zusammengebrochen.
Also hieß es Hechte ärgern.
Stephan
erwischte
einen kleinen
Barsch beim
DropShot
Angeln,
ansonsten war
nur Köder
baden angesagt.
Da gar nichts weiter passierte haben
Mario und Stephan das Wetter genossen
und ein ausgiebiges Sonnenbad
genommen. Währenddessen warf
Mark  seine Köder unaufhörlich
in die Fluten und gegen 14Uhr kam
das lang ersehnte
"JOO!!!".
Endlich konnte Mark seinen ersten Fisch
drillen und nachdem Mario ihn über die
Bordwand gehievt hatte war Mark´s
Grinsen über
beide Ohren
zu erkennen.
Der Hecht
wurde
vermessen (76cm), fotografiert und
weidgerecht versorgt. Mark hatte sein
bisheriges Personal-Best um 5cm
übertroffen. Mario war jetzt auch wieder
munter und blinkerte kräftig mit. Keine
20 Minuten später kam das nächste
   "JOO!!!"
inclusive breitem Grinsen von Mark.
Hecht Nr.2 mit 82 cm wurde ebenfalls
zu einer Bootsfahrt in der Fischkiste
eingeladen. An einem Tag konnte so Mark
sein PB 2x nach oben schrauben,
besser kann es nicht laufen. Etwas später steuerte ein Schlauchboot
auf uns zu. Erster Gedanke, neugierige Angler, da Mark gerade
seinen Hecht gefangen hatte, aber weit gefehlt. Die Polizei hatte
sich zu einer kleinen Bootsfahrt aufgemacht und wollte uns
kontrollieren.
"Wir möchten längsseits kommen zu einer
Fischerei- und Bootskontrolle." Da bei uns
alles in Ordnung war,
war die Polizei kurze Zeit später
wieder verschwunden.
Mit ein paar Würstchen vom Grill
ging der Tag langsam zur Neige.

   

Wegen Schaumkronen auf den Wellen
und einem starken
Wind wurde der neue
Tag mit einem
Strandspaziergang
zum Hühnergötter
sammeln und einem
Bad in der Ostsee begonnen.

   "Jetzt wäre Platz für ein Eis"
sagte Mario und so
besuchten wir die Eisdiele
auf dem Bakenberg. Der
Besitzer hat zwar
gewechselt, aber das
Eis schmeckt nach wie vor.
Es war Mittag geworden
und nach dem 2.
Eisbecher hatte der Wind
wieder deutlich abgenommen,
so dass wir doch noch eine
Ausfahrt machen konnten.
An der Fang-
Angelstelle vom
Vortag tat sich
aber nicht viel.
In der Ferne
konnte man
dumpfes Grollen
vernehmen und
der Himmel verdunkelte sich langsam. Der Blick auf die WetterApp
zeigte ein sattes Gewitter im Anmarsch.
Mario hatte noch 3 Anfasser am Gummifisch, allerdings war es
Zeit endlich das Weite zu suchen, denn das Grollen wurde lauter
und intensiver.
Am Hafen von Bug wurde der Gummifisch
noch mal für 15 Minuten durch das total
ruhige Wasser gezogen und das Joo
kam diesmal von Mario. Ein 97er Hecht
mit 5,4kg hatte seinen Gummifisch zum
fressen gern. Er hatte allerdings nicht so
viel Glück, denn er wanderte in die
Fischkiste. Jetzt war es aber endgültig
Zeit die Segel zu streichen, es kamen
schon erste Tropfen. Gerade so
erreichten wir den Steg und konnten das
Boot noch schnell abdecken bevor der
Regen stärker wurde. Gott  sei Dank
erwischte uns das Gewitter nicht
vollständig, aber der böige Wind brachte
unsere Unterkunft ganz schön zum
wackeln.

Neuer Tag neue Chancen. Das Wetter war nicht ganz so schön wie
an den vorherigen Tagen, aber noch OK. Der erste Anlaufplatz war
natürlich die Stelle vom Vortag wo Mario die Bisse hatte.
Und tatsächlich, Mario's erster Wurf und
prompt kam das "BISS!".
(Warum mußte er jetzt Biss sagen,
das Joo hätte ich im Bericht so
leicht kopieren können! Keiner
hält sich mehr an die Spielregeln.)
Mit 76cm ein schöner Fisch der in der
Fischkiste landete. Am nächsten Spot,
keine 50m entfernt, das gleiche Spiel.
Mario´s erster Wurf und wieder hörten
wir im Boot "BISS!!" Man hatte den
Eindruck, dass der Hecht nur auf das
Frühstück gewartet hatte, denn er hatte
den Gummifisch voll inhaliert.
Auch Mark
hatte das Glück
noch einen Übermaßigen
zu fangen mit 92cm.
Nachdem der in der Fischkiste
verschwand, wurde von Mark ein kleiner
Freudentanz im Boot aufgeführt. Noch
einmal konnte er die Messlatte seines
Personal Best nach oben schrauben.
(Leider hatte ich da die Kamera
schon weg gelegt,denn das war wirklich sehenswert.)
So konnte Mario an diesem Tag 4 Hechte landen, verlor aber noch
einen weiteren im Drill. Bei Mark war es genau umgekehrt, er
konnte nur den Großen zum Landgang überreden und verlor leider
3 weitere Fische durch Vorfachbruch.
Von den ganzen Anfassern gar nicht zu reden.
Wie immer bei schlechtem Wetter biss es besonders gut.
Wie schlecht sollten wir noch zu spüren bekommen.
Diesmal sagte Mario "Ich glaube wir hatten heute genug, lasst uns
Heute schluß machen." Der Wind hatte sehr stark aufgefrischt
und auf jeder Welle waren Schaumkronen. Wir traten den Rückweg
an und so lange wir halbwegs in Windrichtung fuhren war es noch
erträglich.
Als Mario dann verkündete "So Jungs, jetzt Richtungswechsel!" war
die Kacke am Dampfen. Jede zweite Welle landete zuerst in
unserem Gesicht und dann im Boot. Mark und Mario haben während
der Fahrt unser Fahrzeug entwässert, eine Süffelpumpe wäre
definitiv besser gewesen. Glücklicherweise war das Wasser nicht
kalt. Bei jedem Treffer lief das Wasser am Körper herunter über
die Eie.... und tropfte an der Kimme ab.
(Gott sei Dank gibt es davon keine Bilder.)
So tuckerten wir langsam bis in den Hafen von Bug wo wir ein
wenig Schutz vor Wind und Wellen hatten. Dort haben wir einige
Liter Wasser ausgeladen und nachgetankt. Währen dessen ließ der
Wind etwas
nach, so dass
der restliche
Weg etwas
erträglicher
wurde. Endlich
am Steg
angekommen
erwartete uns
die nächste Überraschung. Bei unserem Hotelzimmer hatte sich das
Dach teilweise selbstständig gemacht und weil es regnete waren
unsere Betten und andere Sachen naß geworden.
Ganz schöne Schei.......
Wir haben das Dach notdürftig gerichtet und dann das Boot noch
ausgeräumt. Trocknungsplätze waren an
dem Tag Mangelware. Keiner hatte so
eine richtige Idee wo wir anfangen
sollten und so haben wir nur noch in
unserem Freiluftbad geduscht und sind
dann Essen gefahren nach Kuhle in Rügens
älteste Kneipe, den "Schifferkrug".


Der neue Morgen brach an und das Chaos hatte immer noch keiner
aufgeräumt.
In aller
Ruhe haben wir
gefrühstückt
mit frischen
Brötchen die
Mark geholt
hatte. Da heute
keine Ausfahrt
mehr stattfinden konnte, weil zu viel
Wind und Wellen waren, wurde langsam
aber sicher
alles zusammen
gepackt. Das
Boot wurde aus
dem Wasser
geholt und
Stephan konnte
sein letztes Bad
im Bodden nehmen, weil auch der Wasserstand gestiegen war. Nach
der Grundreinigung unserer Green Hornet wurden die Sachen
verstaut und klar Schiff gemacht. Gegen Mittag war alles erledigt
und Conny kam noch mal vorbei um sich zu verabschieden. Da die
Souvenierjäger noch mal losgelassen wurden legte der
Boddenexpress Richtung Crossen erst um 15Uhr ab.

Spätestens als es über den Rügendamm ging war allen klar,
   dass war´s für dieses Mal.
(Text und Korrektur: Mark, Mario & Stephan)

   



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