Nachtangeln

Hast du daran gedacht, dass am Wochenende unser Raubfischpokal und Nachtangeln stattfindet, tönte es aus dem Lautsprecher meines Handys. Es war Mario der mich bei meiner Arbeit mit dieser Hiobsbotschaft überraschte. Natürlich hatte ich das nicht auf meinem "Schirm" bei der Planung des Wochenendes. Das rief mir schmerzlich in Erinnerung, dass schon wieder das halbe Jahr rum war und ich noch nicht ein mal Angeln war. Ich versuchte am Freitag wenigstens pünktlich Feierabend zu machen, denn es gab noch einiges vorzubereiten, als da wäre (Würmer besorgen, Angelzeug entstauben, Kräuterbutter, Zaziki und frisches Gehacktes fertig machen usw). Gegen 19Uhr kam Mario dann mit Schlauchboot auf dem Anhänger bei mir vorbei „kann losgehen“. Er fuhr schon mal voraus, weil ich noch beim Einpacken war. Als ich in Kretzschau eintrudelte, konnte ich schon die ersten Angelfreunde begrüßen. Dietmar und Silvio hatten schon ganze Arbeit geleistet. Mit Rasenmäher und Freischneider rückten sie dem Gras zu Leibe, um die Partyzone und Angelplätze freizulegen.



Trotz aufgehängter Hinweisschilder fanden einige Gastangler wohl das Kretzschau zu klein ist, um sich eine andere Angelstelle zu suchen. Aus diesem Grunde errichteten wir unser Lager etwas abseits und hatten im Nachhinein auch keine Lust noch mal umzuziehen. Nachdem wir aufgebaut und die Köder zu Wasser gelassen hatten (natürlich nach dem ordnungsgemäßen Eintrag in die Fangkarte) wollten wir unser Abendbrot einnehmen, dabei ergab sich sofort das nächste Problem. Ich hatte zwar den Belag und den Haftgrund mit, aber die Brötchen fehlten. Hatte Mario nicht für voll genommen als ich sagte "Brötchen besorgst du". Und so machte er sich auf den langen Weg zum Chef, um sich ein paar Semmeln zu borgen. Nach seiner Rückkehr, ich hatte in der Zwischenzeit einige Köderfische erwischt, konnten wir endlich speisen. Ich war am Verhungern und hätte am liebsten das Gehackte schon zu Hause verputzt. Mark, der erst am nächsten Tag kommen wollte, wurde gleich noch telefonisch beauftragt einige Teigbatzen mitzubringen. Die Nacht hatten wir sogar mal einige Bisse. Ich fing einen kleinen Aal ca. 40cm und Mario in der Früh einen kapitalen Barsch von 8cm. Ich musste sogar mehrmals die Würmer erneuern. Als Mark am nächsten Morgen eintraf, frühstückten wir erst einmal mit frischen Brötchen vom Bäcker. Danach wurde intensiv und aufmerksam geangelt und alles probiert, was die Köder Box hergab. Die Fische hingegen schienen eine völlig andere Geschmacksrichtung zu haben.

Derweil im Basiscamp




Es wurden 40m Barsch gefangen???
Natürlich vorm Raubfischpokal.








Eine süße Kampfschwalbe ausprobiert









und ein neues Futterboot auf seine Tauglichkeit getestet.









14Uhr startete dann der Raubfischpokal. Mario und Mark versuchten ihr Glück vom Schlauchboot aus und auch die anderen Sportfreunde gaben alles.




Um 17Uhr stand der Sieger fest, Ronald Großer gewann überragend mit seinem Barsch von 16,5cm.




Dann ging es endlich zum gemütlichen Teil über.



Silvio hatte den Ofen eingeheizt und Mutzbraten aufgefädelt, der sich verführerisch lecker drehte. Nachdem das Sauerkraut auf Temperatur gebracht war und auch Kräuterbutter sowie Zaziki seinen Platz gefunden hatte, wurde das Buffet eröffnet. Es ist unschwer zu erkennen das es allen geschmeckt hat.

Nach dem leckeren Essen ging es wieder ans konzentrierte Angeln. Im letzten Büchsenlicht konnten wir noch ein paar Köderfische an Land ziehen und auf viele Fische in der Nacht hoffen. Marios Bißanzeiger piepste immer mal wieder kurz, was ihn aber nicht weiter störte. Ein schriller Dauerton riss uns gegen 3Uhr förmlich von den Liegen. Das war Musik in unseren Ohren, denn der Bißanzeiger gab alles. Blaue LED, da hat sich einer meinen Köderfisch geschnappt. Bis ich halbwegs sortiert war, war Mario schon an der Rute. Der Anhieb saß und großer Widerstand am anderen Ende machte es erforderlich, dass ich gezwungen war den Kescher auszupacken. Keine Kopfschläge, das ist kein Zander meinte er und ich sagte „Vorsicht da ist nur eine Zandermontage dran". Ich holte noch Marks Rute ein, damit wir nicht noch einen großen Knoten bekommen. Aber dann stand ich mit dem Kescher bereit und im Schein der Taschenlampe kam ein Wels in Sicht. Was für eine Aufregung. Nach der Landung zeigte der Zollstock 1,02 und die Waage 6,5kg. Nach diesem Trouble war an unserem Angelplatz alles gelaufen. Am Morgen gab es noch ein Fotoshooting und im Anschluss kam das was kommen musste „GROßES EINPACKEN“
(Text: Stephan - Korrektur: Mario & Stephan)





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